Über billepiz

Oft weiß man rückblickend nicht mehr, wie etwas begonnen hat – im Fall meiner Liebe zum Nähen kann ich aber noch ganz genau sagen, wann ich das erste Mal drüber nachgedacht habe, selbst zur Nähmaschine zu greifen: Nach der Geburt meiner zweiten Tochter bekam ich diverse wunderschöne selbstgemachte Geschenke, unter anderem ein zuckersüßes Batterl (zu hochdeutsch Lätzchen) mit einer bunten Elefantenkolonne als Motiv.

Was soll ich sagen? Mir gefiel es, dass eigentlich ganz normale Alltagsgegenstände plötzlich individuell und besonders waren.  Dass täglich verwendete Dinge durch die Wahl der Materialien und durch das Hinzufügen von Details nicht mehr „von der Stange“ waren. Dass sie nicht zuletzt durch das Wissen, dass sie mit Liebe und einer gewissen Prise Hingabe hergestellt wurden, zu einem wahren Lieblingsstück wurden.  Ich wollte auch selbst solche Lieblingsstücke herstellen. Vielleicht war dieser Wunsch auch die Folge auf meine Arbeit im IT-Bereich, die zwar bereichernd und fordernd gleichermaßen ist, aber eben kein praktisches Ergebnis lieferte, das man angreifen konnte. Mein Hirn war dauernd im Einsatz, aber auch die Hände sehnten sich danach, etwas zu leisten, etwas zu erschaffen.

Mir gefiel es, dass eigentlich ganz normale Alltagsgegenstände plötzlich individuell und besonders waren.

Mein Mann war es schließlich, der mich überredete, die fast schon antike Riccar-Nähmaschine meiner Mutter auszuborgen, um einfach mal zu probieren, wie mir das Nähen gefällt. Aus der Schule hatte ich keine erwähnenswerten Erinnerungen daran aber mein erneuter Anlauf mit Mitte Dreißig hat sich gelohnt: Die Leidenschaft für Nadel und Faden war geweckt worden …

Mittlerweile nähe ich seit mehr als vier Jahren und die Freude, Entspannung und Zufriedenheit, die sich bei mir beim Nähen einstellt, ist nicht weniger geworden. Im Gegenteil: Mit Begeisterung und viel Ausdauer traue ich mich über für mich ganz neue Projekte und lasse mich auch nicht davon abschrecken, wenn etwas auf Anhieb nicht so gut klappt.

Diesen Blog sehe ich als elektronisches Tagebuch, der festhält, welche Themen mich im Bereich Nähen schon beschäftigt haben – es fasziniert mich selbst, wie weitgreifend das Thema mittlerweile geworden ist: Von Kleidung über nützliche Utensilien im Haushalt bis hin zu kleinen Geschenken finden sich immer wieder Gelegenheiten, zur Nähmaschine zu greifen! Der Blog soll aber nicht nur zeigen, was ich genäht habe, sondern auch, wie es mir dabei ergangen ist: Es muss nicht alles besonders schnell genäht sein, nicht alles bis ins kleinste Detail perfekt sein – allein die Tatsache, dass es selbst gemacht ist, stellt einen besonderen Bezug zum Nähstück her.

Von Kleidung über nützliche Utensilien im Haushalt bis hin zu kleinen Geschenken finden sich immer wieder Gelegenheiten, zur Nähmaschine zu greifen!

Der Name zum Blog findet übrigens den gleichen Ursprung wie meine Begeisterung fürs Nähen: Meine Kinder. Nie konnte das Rätsel gelöst werden, was „Billepiz“ tatsächlich heißt aber es war eines der ersten und häufigsten Aussprüche meiner größeren Tochter.

Ich wünsche euch, dass ihr beim Schmökern in meinen Beiträgen erkennt, dass man kein Profi sein muss, um am Nähen Freude zu finden. Genießt es, wie kleine und größere Kunstwerke unter euren Händen entstehen. Nähen ist wirklich bissal was für’s Herz!

-lichst,

eure Astrid Bauer