Gemütliche Hautschmeichler für alle Fälle

Simple Leggings sind heutzutage günstig und meist im Mehrfachpack erhältlich – aber trotzdem gibt es gute Gründe, die Lieblingsleggings selbst zu nähen: Gute Bio-Stoffqualität, ein passender Sitz und wunderbare Farb-und Motivauswahl lassen mich immer wieder zum Projekt Leggings zurückkommen. Und Leggings sind dann auch tatsächlich ein dankbares Nähprojekt, weil der Zuschnitt  rasend schnell geht, sich der Stoffbedarf  v.a. bei Kindergrößen in Grenzen hält sodass auch Reste zu einem neuen Kunstwerk verwertet werden können und was für mich einen besonderen Vorteil darstellt: Das individuelle Anpassen des Schnitts auf die persönlichen Bedürfnisse geht ganz simpel. So hat meine sehr schlanke, langbeinige Große endlich passende Hosen, die weder zu kurz noch zu weit sind. Ich wähle dazu immer beim Schnittmuster eine kleinere Größe aus und verlängere die Beine um einige Zentimeter.    

Für die Leggings braucht man in der Regel nur ein Schnittteil, das in Folge ein ganzes Hosenbein darstellt. Man kann den Zuschnitt in doppelter Stofflage vornehmen, um gleichzeitig beide Beine zuzuschneiden. Hat man die beiden Stoffteile vor sich liegen, schließt man jeweils beide Beininnennähte, indem man die beiden Schnittteile jeweils auf der Längseite rechts auf rechts zusammenfaltet und mit einem elastischen Stich oder der Overlock näht (s.a. Abbildung rechts).

Im nächsten Schritt wird ein Bein gewendet und in das andere Bein gesteckt. Achtet dabei darauf, dass die beiden Beinnähte aufeinander liegen und befestigt beide Teile mit einer Stecknadel. Steckt nun auch die restliche Strecke weiter und näht dann die Schrittnaht.  

Seid stolz auf euch – nach dem Wenden ist die Hose schon eindeutig erkennbar! Damit die Hose alle Bewegungen mitmacht und dabei nicht verrutscht wird nun noch der Bauchbund genäht.

Tipp: Beim Bauchbund kann man aus zwei Varianten wählen:  Entweder man näht ein zusätzliches Bündchen (ca. 5 cm Höhe) an oder man näht einen Gummi ein. Ein separates Bündchen bietet die Möglichkeit, optisch für einen zusätzlichen Akzent zu sorgen und ist sehr angenehm zu tragen. Wie ein Bauchbund angenäht wird, habe ich z.B. im Beitrag zur Sporthose bereits gezeigt. Die klassische Leggings hat einen eingenähten Gummi, der von außen unsichtbar ist und trotzdem alles an Ort und Stelle hält. Um einen Gummi einzunähen, muss das Schnittteil um die Gummibreite höher sein – versichert euch also vor dem Start des Nähens ob die Gummibreite bereits in eurem Schnittmuster enthalten ist oder ob sie erst zu ergänzen ist. Messt nun die Länge des Schnittteils bei der Bauchseite und multipliziert diese mit 0,8. Ihr erhaltet somit die notwendige Länge des Einziehgummis. Der zugeschnittene Gummi wird zu einem Ring geschlossen und mit 4 Stecknadeln in Vierteln eingeteilt. Markiert nun auch bei der Hose die Vierteln mit Stecknadeln und steckt den Gummi auf der Innenseite der Hose gleichmäßig gedehnt fest (Abb. 1) . Näht den Gummi nun an und schlagt die Hose danach einmal straff nach innen um, sodass der Gummi nun versteckt liegt. Steckt hier ebenfalls mit Nadeln oder Klammern fest (Abb. 2). Zuletzt befestigt ihr den Umschlag mit einer schönen Ziernaht (Abb. 3).  

Gratuliere – es trennt euch nur mehr ein Schritt von der fertigen Leggings: Die Beinsäume werden genäht, indem die Stoffe um jeweils ca. 3 cm nach innen geschlagen und mit einem elastischen Stich oder auch der Zwillingsnaht genäht werden.  

Das neue Lieblingsteil ist fertig und wartet auf das nächste Abenteuer beim Radfahren, Schaukeln oder Wald-Erkunden. Ich weiß, Leggings werden immer ein bisschen zwiespältig betrachtet, deshalb – und weil der Frühling endlich wieder alles zum Blühen bringt – möchte ich diesen Beitrag mit diesem Spruch und einem kleinen Augenzwinkern beenden: 

Irgendwie sind die Blumen auf meiner Leggings heuer größer geworden … Globale Erwärmung oder grüner Daumen?  

Genießt die Sonne und das Erwachen der Natur und die neue Lieblingsleggings – alles Liebe, 

eure Astrid

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